Auf dem ökumenischen Pilgerweg zwischen Crostwitz und Panschwitz-Kuckau lädt eine neue Sitzbank zur Pilgerrast ein. Sie wurde von Familie Scholze gespendet, besorgt und aufgestellt und am 29.März 2025 eingeweiht. Diese Bank inmitten einer Reihe von Linden am Weg soll an eine junge Pilgerin, Cora Scholze, erinnern, die hier mit ihrer Mutter entlang gepilgert war. Sie war leider plötzlich und unerwartet am 24.3.2022 im Alter von erst 20 Jahren verstorben. Die Lehne der sehr stabilen Eichenbank ist verziert mit dem Muschelzeichen, einer Taube mit Ölzweig im Schnabel, Coras Namen und ihren Lebensjahren sowie dem Spruch: „Genieße den Augenblick und bewahre die Erinnerung im Herzen“. Wer auf dieser Bank sitzt, genießt einen Ausblick in die sanft abfallende Landschaft Richtung Norden. Daneben wurde als Zugabe ein Kästchen aufgestellt, in dem sich Pilgerstempel, ein Erinnerungsbuch an Cora mit Eintragemöglichkeit für Pilger und eine kleine Stärkung (Eukalyptusbonbons) befinden.
Am Tag der Einweihung trafen sich die Eltern, Birgit und Gerold Scholze aus Nedaschütz bei Göda, die drei Geschwister von Cora, deren Familien und weitere Verwandte in Crostwitz, um von dort auf dem ökumenischen Pilgerweg gemeinsam die rund zwei Kilometer bis zu Coras Sitzbank zu pilgern. Zum Start hatten sie in der Crostwitzer Kirche Kerzen angezündet und gebetet. Auch am Ziel wurde der Verstorbenen mit einem Vaterunser gedacht. In einer kleinen Ansprache erzählte die Mutter von stärkenden und berührenden Situationen, die sie beim gemeinsamen Pilgern mit ihrer Tochter erlebt hat. So haben sie zum Beispiel einmal eine Schar von Schwänen beobachtet, die alle zur selben Zeit hoch Richtung Himmel aufflogen - und so einen wundervollen Anblick boten. Als die Mutter bedauerte, dass sie nicht schnell genug den Fotoapparat zur Hand gehabt hatte, tröstete die Tochter sie mit den Worten, die jetzt als Spruch die Bank zieren – in dem Sinne, dass man doch das Wichtigste im Herzen behalten könne. Der Name Cora bedeutet ja einerseits Herz und andererseits, nach dem Hebräischen, auch Taube, was die Eltern das andere Motiv auf der Bank auswählen ließ. Birgit Scholze verriet auch, wie die Idee zur Bank entstanden ist: indem ihr nach ihrem Pilgern bewusst geworden war, dass es öfter mal eine Bank zum Rasten geben könnte - im Namen ihrer Tochter wollten die Eltern dem Weg und den ihn Gehenden etwas Gutes zurück geben.
Mit einem vorbereiteten Picknick an der neuen Pilgerbank klang der Nachmittag aus. Gedenken an und Trauer um eine jung gestorbene Pilgerin haben jetzt einen würdigen Platz gefunden. Der Verein „Ökumenischer Pilgerweg e. V.“ dankt der Familie Scholze von Herzen dafür, dass sie dem Weg und den Pilgern einen neuen Rastplatz geschenkt haben.
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